Bar im Kanton Zürich

In der Gastronomie sind die Arbeitszeiten belastend: Wir arbeiten am Wochenende bis morgens um drei. Unter der Woche läuft weniger, aber auch dann können plötzlich viele Gäste da sein – dem sind wir ausgeliefert, wir können die Arbeit nicht verteilen. Wir arbeiten viel körperlich, tragen Getränke aus dem Keller hoch und sind ständig auf den Beinen.

Portraet Balz Coray

Balz Coray, Partner und Geschäftsführer

Unternehmen
Gamper Bar, Zürich
Gründungsjahr
2018
Anzahl Mitarbeitende
4

Mit klaren Abläufen verhindern wir Unfälle in stressigen Situationen

Bei uns haben sich auch schon Mitarbeitende verletzt. Eine Schnittwunde, nichts Schwerwiegendes – aber trotzdem. Ich achte deshalb auf gute Abläufe, Ordnung und Sauberkeit. Wir dürfen Getränkekisten nie einfach in den Gang stellen oder ein Messer irgendwo liegen lassen: Im Stress achten sich die Kolleginnen und Kollegen weniger, und dann passieren Unfälle.

Mir ist es wichtig, dass Mitarbeitende privat einen Ausgleich finden

Das Wohl unserer Gäste kommt zuerst. Wir müssen immer freundlich sein, zuhören und Interesse zeigen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen ihre Bedürfnisse zurückstellen, und es ist nicht immer einfach, die richtige Balance zu finden. Ich richte deshalb die Arbeitszeiten wenn möglich so aus, dass Mitarbeitende auch mal drei Tage am Stück frei haben. Das gibt Gelegenheit, Sport zu treiben oder selber essen zu gehen.

Balz Coray in seiner Bar.
Sorge ich für eine angenehme Arbeitsatmosphäre, profitieren alle davon: die Gäste, die Mitarbeitenden und ich als Arbeitgeber.

Wann und wie gebe ich Feedback?

Ich möchte in unserem Team eine ehrliche und direkte Kommunikation: Probleme dürfen sich nicht aufstauen, ich möchte merken, wenn etwas nicht gut läuft. Selber Kritik zu äussern und Rückmeldungen zu geben, finde ich nicht immer einfach. Soll ich als Chef sofort in der Situation eine Rückmeldung geben oder einen separaten Termin vereinbaren? Welche Fragen soll und darf ich stellen, gerade wenn es um Persönliches geht? Je nach Fall muss ich individuell entscheiden – und auf manche Fragen finden wir nicht immer sofort eine Antwort. Das darf sein.

Mein nächstes Ziel ist ein eigener Pausenraum

Am Wochenende haben wir kaum Pausen. Das möchte ich in Zukunft verbessern: mehr Pausen, ein abgetrennter Pausenraum als Rückzugsort, gesunde und abwechslungsreiche Verpflegung.

Langfristig profitieren alle von einer guten Arbeitsatmosphäre

Sorge ich für eine angenehme Arbeitsatmosphäre, profitieren alle davon: Die Gäste sind zufrieden, die Mitarbeitenden arbeiten gern, sind gesund und bleiben mir als Arbeitgeber treu. In einer Branche, in der gutes Personal schwierig zu finden ist, wird Gesundheit so zu einem Wettbewerbsvorteil.